Letter

Title: Letter
Location(s): Philadelphia
Format: Letter. 23 page(s) on 12 sheet(s).
Type: Letter
Language(s): German
Physical Characteristics: Lined Paper; Manuscript
Is Part Of: Arnold and Deanne Kaplan Isaac Leeser Collection; http://www.wikidata.org/wiki/Q124370244
content: Gebet.
Vater im Himmel! Allmächtigen, g?diger Gott! Siche freut auf mich nun Deinem himmlich ihre Weche?. sitze u. segne? ech. Vortrag. Ich stehe in Begriffe, Dein Wort, Dein heiliges Wort zu ver,künden, gib mir Kraft dasselbe mit Wärnen u Deinem Willen g?, nur zutragen. Gib aber sich Zufueren, auch Herz u. Geduld dasselbe in dem Sinne anzuforen eine ich es gebe; auf daß der Verirrte f? Weg verlasse, u. zu Dir, ? Gott gu?, u. der G? ? zu strikt werde. Amen.

Sie ist eingeweihet, diese Synagoge! Sie ist eingeweihet durch vielsagende Gebete! Sie ist eingeweihet durch eine herrlicher Predigt! Sie ist eingeweihet durch schöne Pre Gesänge u. geräuschvoller Musik! Sie ist eingeweihet u. stehet da in ihrer ganzen Pracht. Durch alles dieses aber ist hat sie sich noch nicht das Namens Gotteshaus geworden. Betrachten mir daher, wodurch sie sich das Namens ˶Gotteshaus" würdig machen wird.

Ausgestattet mit allen geistigen u. physischen Kraften, strikt der Mensch auf den g? Schauplatz—Welts Nicht nur die schöne u. kunst-reiche Bildung seines Liebes u. seiner Glieder, sondern auch u. zwar hauptsächlich die edlen Raufte u Fähigkeiten seiner Seele, seine Vermacht u die Freiheit seines Willens, erheben ihr über alle Geschöpfe der Erde. Wie ? erscheint nicht der Mensch nun dieser Seite betrachtet? Welchen Dank sind wir dafür nicht unsere gans den Sch? schuldig? Betrachten wir aber den Menschen nun der handene Seite, so schau wir ihr als das ebn-deste alle Geschöpfe. Nackte u elend kömmt der Mensch in der Welt, seine Kindheit damit am lägsten, seine Krafte entwickeln sich nur langsam. Sind sie aber entwickelt, sind die in ihr wohnenden Krafte gehörig ausgebildet, weit er nun seinen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, ?mmt er die Religion als Besthaden auf der Bahn des lebens, dann stehet er in seiner ganzen Geiste da, er sicht sich dann

also das Ebenbild Gottes; nur Gott stehet über ihn. So schön aber dieses Bild, das Bild eines Menschen der seiner Bestimmung eingedenk ist, ist, eben so abschreckend, so erbärmlich erscheint uns das Bild des geistig vernachlässtigten Menschen.
Dieses Bild, auf geehrten Zuhören, ist das Abbild unsere Religion in Allgemeinen; es ist das Bild des Ferarbeiten. Es ist das Bild des Ferarbeiten, der treu seiner Religion, dadurch seiner hohen Bestimmung eingedenk ist; es ist aber auch das Bild, dessen, den, ein Zufall, die Geburt, nur zum Ferarbeiten machte, der sich aber weiter nichts darum Kümmert.
Wie ein liebreichen Vater, der für der Bildung u. für das woher Wohl seiner Kinder sorgt, hat uns Gott der Herr seinen Willen Kund gethan u. in dem zu-offenbarten Gesetze uns die beste Unter-weisung gegeben, wie wir erkommen, wie wir ihn verehren, wie wir glückselig, wie wir Menschen in engen Sinne das Wortes werden können.
Derjenige Israelite, der nach dieses Lehne

lebt, der Gott, den allmächtigen Schöpfer u. Herrn, als das willkommenste u. heiligste Wesen anerkannt, der so denkt, Handelt u. lebt, wie es dieser Erkenntnis u. den Lehren der heiligen Scheiht gemäß ist, dieser ist gut u. glückselig. Die Religion gewahrt ihm ein dauer aus inneres Wohlsein, stete zufriedenheit u. Heiterkeit der Seele; sie stärkt ihn zur Ausübung des Tugend; sie begeistert ihn die in ihn liegenden Kräfte auszubilden; sie lehrt ihm nur seiner Vernunft den gehörigen Gebrauch zu machen. Mögen dann noch so viele Stürme gegen sein Leben wehen, mag noch so viel Kummer an ihre augen, mag er nun noch so vielem Unglück auf seiner Lebensbahn heimgesucht werden, mögen Krankheit, Armuth, Alles, ihr treffen—der Israelite siehet nach seinem Gott, voll Vertrauen siehet an der Zukunft entgegen, alles Ungemach betrachtet er nur als eine Prüfung auf Enden, er liegt ruhig auf seinem Todenbett, und stirbt mit den größten Seelenruhe,

denn der Tod fährt ihn ein ins einige Leben, und er den Lohe seiner Thaten verghangen. Sein Wahlspruch wahrend dem Leben ist Hebrew Hebrew h. wäre nicht Dein Gesetz ? Frost, ich wäre in ? Elend längst vergangen. Ist aber der Isralite wie ich hier Israelite sage, so meine ich nur den, der nach den Sätzen der mosaischen Religion lebt, mit Glücksgeben beschenkt, so wird er sie auch gehörig amwenden, er wird sie nur als im Mittel zum Zweck betrachten; er wird wohlthätig gegen seine Mitmenschen, er wird ?, be-schieden, genügsam, wohlwollend, sanft u. gelassen, dabei aber auch thä tig u. fleißig, er wird uberhaupt ein guter Mensch sind; mit seinem rechtlich erworbenen Vermögen, wird er seiner Familie die gehörige Stellung verschaffen, er wird seine Kinder gut erzeihen u. in allem Nöthigen unterrichten lassen, dabei wird er aber ein lieben aller Vater u. ein zärtlicher Gotte sein; der Israelite wird mit seinem Vermögen den Staat unterstätzen, er wird seine ? dem Wohle das großen Staatsverbandes ?,

dabei wird er aber auf die Vorgesetzten hochachten, Liebe zum Vaterlande haben—er wird im guten Längen sein. Dieß, geehrt zuhören, ist der Israelite als Israelite lebend; ich gehe aber nun zu dem uber, der durch der Geburt, also durch Zufall nur Israelite ist. Dieser ist so wie wir, als Israelite geboren, aber ob er Religions unterricht erfallen, aber nicht, er kömmt sich nicht nicht darum seine Religionsbegriffe zu erwiesenn. Bei diesem blieben die natürlichen Anlagen ?kelt, die Religion lehet ihm nicht Geist u. ? zu bilden; er bleibt in ? durch sein ganzes Leben; er wandelt nicht in den Wegen Got-tes; er handelt u. lebt nicht den Grundsätzen der h. S. gemaß—sein Unglück erste, er hat ? Religion. Er thut viel Leses, weil das entgegungsetzten Gut ihm unbegann u. läßig ist, u. fallt er etwas nur dem Unruhte dabei fühlen, so wird doch dieses schwache Gefühl nun jeners stärkene Eindruck, des Nutzens u. des Verge?, erstrickt. die Sinlichkeit verblindet ihn,

daß er im Schenigut für ein mehres dauerhaftes Gut ansichet, u. ein kurzes Ungemach als ein wirkliches Uebel flicht. Ist er dabei so glücklich, Glücks-giter zu besetzen, so sucht er sich über seine Nebe?sehen zu erheben, u. sterbt deßwegen nach Reichthümer, der er zur Beferdigung seines Stolzes für unentbehrlich hält; er wird dadurch geitzug u. neidisch, verfällt von einem Laster ins Andere, bis endlich seine Gesundheit un-tergraben ist u. er dahin welkt. Er wird kein guter Vater, kein liebewolles Gotte, kein ehrsamer Bürger u. kein mitfühlender Mensch sein, denn sein Herz ist für alle bessere Einghendungen? verschlossen. Besitzt er aber bei seiner Jereligiosität auch keine Glücksgiter, ist er von, krank, dann wehe ihm! Er kann kein vertrauen zu Gott haben, nur mit Schaudern kann er der Zukunft ent-gegen sehen, schrecklich wolt? sich ihn sein Ende, denn er siehet jetzt die Vergangenheit mit allen verübten Greuelthaten vor-über gleiten. Jetzt erst hängter an, an Vergeltung auch dem Tode zu glauben; denn

alle diese ? ˶Pfilosophen, die in ihrem gan-zen Leben weder von Gott noch von Religion etwas wissen wollten, bek? sich auf dem Todenbett, gewiss aber nicht aus wehres Reue, sondern aus Furcht u. kl?. Deises Gemälde, den ? in seiner Verdor-benheit vorstellend, ist das ? des mo-ralisch vernachläßigten Menschen; dieser bleibt bis zu sienem Tode nackt u. elend.
Gehen wir um weiter! Betrachten wir, was uns zu-nächst liegt, betrachten wir das Judenthum in Amerika! Welch im trauriges Bild stellt sich aus dan.
Seit ohngefähr 1800 Jahren leben die Juden ver-stoßen aus dem unsere Vorfahren versprachenen u. vor derselben ehemals bewahrten Lande, zerstreurt unter allen Volkenn der bekannten Welt; weile d? in dem a? meisten civilisieten? Welttheil—in Europa. Sie leben dort, sage ich, aber ein elendes erbärm-liches Leben. Verachtet von den Anders Glaubigen, beschränkt auf sich selbst, höchstens geduldet von andere Nationen; damit

aber nicht genug, der Laune wies Fürsten, zu ganze Gemeinden geschlachtet, weil sie das Anglück hatten, von Mütter geboren zu sein, die Judin-nen waren. Eures Verdachtes wegen wurden sie aus dem Staate gejagt, selbst das tolerante England that dieses. So lebten sie! verfolgt gehetzt, nirgends Ruhe findend, weil sie Juden waren, aber sie blieben treu des Religion des Vater das Vertrauen, der Glaube an der Zukunft hielt sie aufrecht. Selbst in der zwarten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, als ?le großen Staatsmänner u. Gelehrte ?, das Judenthum gegen veraltete Vorurtheile zu vertheidigen, wurde es nicht besser; nach zu dieses Zeit durft der Jud nicht überall wahren, er mußt irgend ein Ziehen an seinen Kleide haben, damit jeder der Juden in ihm saglich erkennt. Ja das großten Noth aber, in der Zeit als der Jud anfang, das ist dreikende? Fach zu fühlen, als er anfang auf wir hohren S? der Bildung sich zu schweigen, da ? sich ihm endlich ein Zufluchtsort dar; ein Land, kaum zu-

kannt dem Namen nach, im Land seit seinem Bekannt,werden in der Welt, von Fremdlingen beherrscht dieses Land, die vereinigten Staaten von Nord,Amerika, bot allen Unterdrückten Europa's im Freistätte dar; in diesem Lande sagte einer die Freiheits ˶Erklären, sollen die Bekenner alles Religionen gleiche Rechte gewißen. Seit jener Zeit sehen unser gedankten Religionsbeiden in Europa, behandens aber die am wir? zudruckten, die in Deutschland, Amerika als das Land an, wo sie unter dem Schutze einer freien Regierung also Menschen, als Bürger, dabei aber auch als Israeliten leben können, denn heir wird im Menschen der Mensch gehat, u. noch Verdienst gewürdige. Aus dieses Ursache haben wir, bestimmt der größt Theil nun aus, Vaterland, Eltern, Geschwister u. Freunde verlassen; aus dieses Ursache haben wir allen entsagt was unsere Ju-gend theuer u. heilig war; aus dieser Ur-sache haben wir uns dem bodenlosen Meere unvertraut, um in fremdem hande das zu suchen, was mir im eigene Vaterlande nicht erreichen

konnten: Gleichstellung mit unsere christlichen Mit-?. Alles haben wir der Religion wegen aufs Spiel gesetzt! Sollte man daher nicht glauben, daß heir der Israelite strenge als Israelite lebt, hier, in dem Lande, wo der Eingeboren so strenge religiös ist. Sollte man nicht glauben, daß der Israelite hier für seine Religion nur lebt, da dieselbe ihr größten theile zum Auswandern aus dem theuere Vaterland bewogen hat? Ja, man sollte es glauben, aber leider, es ist nicht; bei einem großz Theile der Einwanderer ist es nicht der Fall; es bilden sich vielmehr heir einzelne Seiten, wenn ich so neuen darf, in unsere Religion; ich moge ge-wiss nicht zu viel, wenn ich dieselben in Erlassen theile: Die wir Erlasse, es sind die Umwissenden, es sind die, der in weniger Finsternis wandeln; ihre ganze Religi-on bestehet in ?: Da sie in steter Angst leben, wägend ein Gebot zu ?-laßigen, lassen sie das Heiligste zuweilen aus den Augen. Sie schaden dem Ganzen,

da sie sehe unduldsam sind; es sind übrigens nur Wenige—! Die zweite Erlasse enthält jene Un-glücklichen, die aus L?tsinn, aus Habsucht, ja echt aus Dummheit eine Religion mit Religion ? Fräßen treten, die ihrer Meinung auch der Zeit nicht angemessen ist; sie vernachläßigen glauben nichys sagende ? zu vernach-läßigen, aber sie vernachläßigen das Heiligste; bei diesen kömmt die Reue gewöhnlich erst im Alter, wenn es dem Grabe zugehet, oder in Unglücks fällen. Die dritte Erlasse, ? der großte Theil, es sind die Bessere; sie kennen u. über ihre Religion, sie wissen was Gott von ihren fordert, sie beobachten ihre Pflich-ten gegen ihren Mitmenschen. Dieses ist der traurige Stand des Judenthums in Amerika, so ich es kenne, im Allgemeinen. Dieser Zwiespalt, oder wiel?che diese Zersplitterung ist ? für unser Religion; diese Zersplitterung in religiösen, dadurch in politischen Ansichten auch, war in der Vorzeit das Unglück der Israeliten; sie war es, der die Auflösung des jüdischen

Reiches herbeiführte; sie war es, der die Teufel. zerstörung zur Folge hatte; sie war es, die es veranlaßte, daß unser vorfahren seit 2000 Jahren in fremden Landen der größten Qualen aus gesetzt waren. Wir wissen dieses u. sehen ruhig all diesem zu? Erfrischt es nicht die Pflicht aller erdlich gesinnten Israeliten, die-sem Verfall entgegen zu arbeiten? Sollen wir ein Gebäude einstürzen lassen, an wel-chem ? Tausende von Jahren gearbeitet wurde? Nein, wir wollen es nicht dulden! Wir wollen kräftig Hand aus Werk legen, um dem Verfall des Judenthums, der Mutter aller Religionen, vorzubeugen. Es gibt den Kampf um das Theuerste, es ist der Kampf um die ewige Wahrheit, wir arbeiten für unser Religion. Wie wir aber das bewerk-stelligen wollen, wie wir zu erzielen suchen wollen, das Judenthum wieder zu vereinigen, oder vielmehr die Verweten zur wahren Religion zurückzuführen, das ist die Aufga-be, die wir zu losen haben. Die Aufgabe ist groß, aber die Antwort ist in kurzen Worten:

Wie müssen zu erzielen suchen, daß zuvorderst eine wahre immere Gottes-Verehrung unter den Israeliten eingeführt wird; es ist dies ein großes Feld, worüber viel zu sagen, allein es liegt nicht in Gruste dieses Vortrages, mich heute darüber auszusprechen. Der Weg zu dieser Art von Gottes Verehrung ist größtentheils der öffentliche Gottesdienst, denn unserer Schenachen? und Bedürfnisse wegen, können wir nicht ? selbst eben hohe Wahrheiten auchdenken, wenn wir nicht durch Warte da-ran erinnert werden. Es ist ein vernünftigen, öffentlichen Gottesdienst, es ist das Ge-bet, was uns den Weg zur Religion zeigen soll. Betrachten wir aber, was dieser Gottesdienst, oder dieses Gebet sein sollen?
Das Gebet das Israeliten soll sich nicht nur auf das ? Gebiet seines ? allein beschränken, die Unterhaltung des Israeliten im Gotteshause soll sich nicht um seine indi-sche Bedurfnisse allein drehen, der Israelite soll nicht nur in seinem Gebete sein inbrünstiges Flehen vortragen—wir haben sogar Tage an welchen diesen verboten ist—sondern

er soll durch sein Gebet in Gotteshaus erbauet werden. Es soll ihn die Allwissenheit, Allwisheit u. Allmacht des Schopfers auf eine so kräftige Weise geschildert werden, daß er selbst sein Innerstes nicht vor dem Auge des Schöpfers zu verbergen wisse; alle Vollkommenheiten Gottes, die erhabensten Ideen der ? Philosophin sollen auf die einfachste und eindringlichste Weise vorgetragen, die Schöpfungs geschichte des All, das unaufhörli-che Schaffen, Walten u. Erhalten in der Na-tur soll ihm vor dem Auge seines Gei-stes vorübergeführt werden. Im Got-teshause soll der Israelite mit kindlicher und sanfter Ergebung des Herzens die große Haushaltung der Natur betrachten, mit stillen u. feierlichem Gefühle Gott u. freien Werke aust?, damit jede Regung einer After Philosophie, als herrsche ein blindes u. zufälliges Treiben in der Natur bei ihm auf ? verbannt werde. Da-her sind unser Gebete zusammengesetzt aus solchen P?sien, in welchen die Vorschung

auf die vertraulichste u. zärtlichste Weise geschildert, in velchen Himmel, Ende, Meer, Berge u. Hügel zer? dargestellt, um die Befehle des Hernn auszuführen; in welchen Sonne, Mond u. Sterne belebt, als Diener Gottes betrachtet, u. selbst das zeugniß abligen, daß sie alle von dein Worte u. Blicke des Erwegen abhörigen; in welchem endlich Völker u. Nationen der Vorwelt redend eingeführt werden, um einzugestehen, daß der Einige unser Gott, der König aller Volker sei, u. daß er allein die Schicksale aller Nationen lenke. Es ver-stehet sich von selbst, daß alle diese erhabe-n, schöne u. rührende Stellen nur auf eine stille u. ruhige Seele wirken, u. daß der verderbene, verkünstelte u. überbildete Mensch von all jenen Empfindungen nichts fühlt; u. daher kommt kommt es auch daß ein deutschen Philosoph u. Sprachkenner diese Porsiren, denen eines Homer u. denen eines Kl? vorzuziehen sich nicht scheut, u. andere sie dennoch geschmacklos finden; daher verweilt ein tiefes Gr? so gerne

bei diesen Schilderungen, u. wird jedes Mal aufs Neue gerührt; Andere hingegen sie für kindesehe u. lang-weilige Productionen erklären. Leider aber muß ich selbst eingestehen, daß alles dieses nur von der Ursprache behauptet werden kann; denn die Ubersetzung ? kaum schwache Nach-klarige dieser erhabenen Gesänge werden zu geben. Außer dieser Erbauung soll der Israelite ferner im Gotteshause belehrt, in seinem Glauben gestärkt u. in den Gesetzen der Religion unterrichtet werden; das Herz des Israeliten soll im Gotteshause zur Dankbar-keit gestimmt u. das Gemüth soll gegen die Beiden, Mühen u. Drangsale der wenigen Tage unseres erdische Daseins durch Hoffnung eines bessere Lebens getröstet werden. Daher werden die Haput-momente des Geschichte unserer Glaubensgenossen, die unzahligen Wohlthaten, welche unsere Voreltern empfangen hatten, u. die großz Wunder, ein welchen sie Angenzeugen waren, durch Gesänge u. Gebete täglich in unser Gebet ge-dachtnis zurück gerufen; daher sind auch die schönen Schilderungen des Himmelreiches, u. die Kraft-

vollen Sprüche unsere Weisen so eng in unser Gebet verwebt. Erbauung, Belehrung, Dank-barkeit, Trost u. Hoffnung sind also, nebst dem Flehen, die Hauptbestandtheile unsere Ge-bete im Gotteshause. So soll unserer Liturgigemäß, der offentliche Gottesdienst sein. Ein solches Gebet oder vielmehr ein solches Gottes, dienst aber muß mit Andacht, mit Demuth, von ganzen Herzen, dabei aber mit dem, dem Haupschuldigen Austand geschehen. Dann lößt es sich auch erwarten, daß uns der Einige das verlichen wird, um was wir ihn bitten, wenn es, noch Seiner Weisheit, uns wirklich gut, heilsam u. mitzlich ist. Ein solches Gebet erhebt unsere Seele, macht uns zufrieden mit dem Willen der Vorschung, groß mithig u. zurecht gegen Andere, u. stärket uns zur Erfällung unsere Pflichten. Ein solches Gebet lehet uns, uns selbst zu prüfen; denn bringen mir Wünsche vor Gott, so lernen wir dadurch auch prüfen, ob daselben gewerft u. einen Art sind. Be-finden mir aus in einer Vorlagenheit, u. er-bitten uns die Hilfe u. den mächtigen Beistand

Gottes, so lernen wir zugleich erforschen, ob wir uns nicht selbst in diese Verlegenheit gesetzt haben, u. nicht selbst unser Kräfte anwenden können, uns daraus zu ziehen. Bitten wir für Andere, so wird unsere Seele theil?h-wend, u. neiget sich zur Wohlthätigkeit. Im Dankgebet endlich, empfinden wir das Gute noch einmal auf das Reimste, indem wir es auf den Quell alles Guten zurückführen. Ein solches Gebet, ? zuhören, werden Sie einsehen, bringt uns näher der Gottheit, ein soches Gebet macht uns gut u. glückselig, lehrt uns unsere Kräfte kennen, dieselben gehö-rig ansuwenden u auszubilden; es bewirkt daß wir über uns selbst nachdenken, unsere Mängel suchen aber auch uns bessere; ein solches Gebet oder ? der ? öffentliche Gottesdienst ist der Weg zur wahren Erkenntnis u. Verehrung Gottes, es ist der Weg zur—Religion, es ist der Weg, der uns zu unsere Glückseligkeit führt. Wird also in diesem Haup, wir oben gesagt, gebetet, wird der Goettesdienst auf solche

Weise abgehalten, werden die Menschen hier er-bauet, belehret u zur Ausübung einer wehren Religion ermuntert, dann wird dieses Haus Gotteshaus sein, denn in diesem Falle nur werden der Menschen hier werdelt u der Gottheit näher gebracht. Hier in diesem Hause, werden wir dann Menschen bilden, die ihrer Bestimmung eingedenk sind, die wissen, was Gott u Menschen von ihren fordern. Durch mein sochen Gottesdienst werden wir die Verirrten unserer Länder auf den richten Weg führen, u ihren den Pfad zur Glückseligkeit zeigen; der Fünsterdenkenden? werden hier beleuchtet werden, daß sie Haput u Neben, sache zu unterscheiden wissen; die Achtgläuigen werden hier in ihrem Glauben gestärkt wer-den, damit sie also im Muster zur Nachahmung dastehen. Auf diese Weise werden wir in Israel wie gewisse Einheit herstellen, die unsere Religion die Achtung verschaffen wird, die sie verdienet. Auf diese Wiese konnen wir dieses Habbe, zum Truegel, zum Hause des Herrn umschaffen, u wir können

die Einweihung dieses Hauses gewiß nicht besser friere, als wenn wir es uns zum Zeile setzen, daß hier künftig der Gottesdienst oder das Ge-bet, wie vorhin erwähnt, abgehalten werden soll. Aber noch ist erst der erste Schritt zu dieser Verbesserung des öffentlichen Gottesdienstes geschehen. Das Haus stehet da, das Uebrige wird erst gewünscht; zwar ist von Seiten des würdigen Presidanten u der verehrten Brand Beamten dieser Gemeinde alles geschehen, um einen frierlichen erhebenden Gottesdienst einzuleiten, von Euch, Ihr geschätzten Mit-glieder dieser Gemeinde wird es aber abhängen ob es so sein wird, oder nicht. Die Opfer, die Ihr zu bringen habt, sind nicht groß; dabei bedenket aber daß Ihr nicht für Euch u Euer Seelenheil allein dieses thut, Ihr arbeitet dadurch auch für Eure Frauen, für Eure kinder, für Israel. Dann wird dieses Haus als ein Muster in Israel dastehen, denn von diesem Hause aus wird Religion verbreitet werden. Es sei Dein Wille, Herr, Amen

Allmächtiger, allgrädiger? Gott! Segne dieses Haus, auf daß es seiner Bestimmung näher komme, u sprech, o Herr, dies ist ms. Haus. Erhöre den, der hier Dich anflehet, u gib ihm was nach Deiner Weisheit Du für gut söltet. Nenne huldvoll den ? Sünder auf, wenn er zerknirscht u mit wahrer Reue seh Dir hier nähert. Höre den Unglücklehen, u gib ihm Trost u Hoffnung. Nenne den Dank für empfangene Wohlthaten huld.voll auf, u seg uns auf, ferner gnädig. Höre mich, ms. Gott! Amen.
Gieße das Füllhorn Deines Segens über diese Gemeinde aus! Beglücke sie u deren Angehörigen, mit allen ?desehen u geistigen Gütere. Segne den Presidenten u die Erübrigen Beamten dieses Gemeinde! Sagen dieses Land, unser zweites Vaterland, u dessen Bewohner. Erhalte den Presidenten u die übrigen Beamten dieses Landes. Amen!
Identifier: LSKAP20-1058

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